SimTech veranstaltet Workshop mit bundesweiter und internationaler Beteiligung

20. Mai 2021

Daten- und Softwaremanagement in großen Forschungsverbünden

Mitte April kamen zahlreiche Vertreter*innen der deutschen Sonderforschungsbereiche und Exzellenzcluster virtuell zusammen, um über „Daten- und Softwaremanagement in großen Forschungsverbünden“ zu sprechen. Organisiert vom Exzellenzcluster „Daten-integrierte Simulationswissenschaft“ der Universität Stuttgart in Kooperation mit dem Exzellenzcluster IntCDC war das Interesse an beiden Workshoptagen mit rund 70 Teilnehmern sehr groß.

„Dass eines unserer beiden Exzellenzcluster diesen Workshop ausrichtet, unterstreicht die große Bedeutung, welche die Universität Stuttgart dem Thema Forschungsdatenmanagement beimisst. So überrascht es auch nicht, dass Stuttgarter Forscherinnen und Forscher an mehreren NFDI-Konsortien beteiligt sind. Das Interesse am Umgang mit Forschungsdaten erstreckt sich dabei auf alle Fachdisziplinen“, wie Dr. Simone Rehm, Prorektorin für Informationstechnologie der Universität Stuttgart, in ihrem Grußwort betont.

Forschungsdaten und -software werden immer öfter als Teil von Veröffentlichungen in Zeitschriften und Konferenzen verlangt. Gleichzeitig bekennen sich Wissenschaftler zu Open Science und auch das öffentliche Interesse an den Daten wächst. Darüber hinaus ändern sich auch die Förderbedingungen der Forschungsförderer in Hinblick auf Forschungsdaten. All dies führt dazu, dass eine operative Umsetzung und damit auch eine klare strategische Ausrichtung zu diesem Thema definiert werden muss. Nur ein gemeinsames Verständnis und klare Regeln machen ein einheitliches Vorgehen bei Forschungsdaten und -software möglich. Initiativen wie die NFDI, aber auch die Forschungsverbünde selbst, haben diesen Bedarf erkannt und schaffen Stellen und Infrastruktur. Durch die Vernetzung der Aktivitäten können so Synergieeffekte erzielt werden und alle können voneinander lernen.

So sieht das auch Brit Redöhl, Programmdirektorin der Gruppe Sonderforschungsbereiche, Forschungszentren, Exzellenzcluster der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und bestätigt, dass, „Forschungsdatenmanagement zukünftig in den Förderanträgen ein deutlich stärkeres Gewicht erhalten wird und Vernetzung dabei ein relevanter Aspekt sein wird. Die Einbindung von Exzellenzclustern als Partner in NFDI-Konsortien ist eine wichtige Form der Vernetzung, die seitens der DFG durchaus intendiert ist.“

Bei dem Workshop, der ganz gezielt strategischer Natur war, wurden aus diesem Grund der aktuelle Stand und die Zukunft des Forschungsdatenmanagements und der Forschungssoftwareentwicklung besprochen. In vier Blöcken wurden verschiedene Themen aufgegriffen und nach Impulsvorträgen diskutiert. Zu den Fragestellungen gehörten solche nach geschaffenen Organisationseinheiten und Positionen innerhalb der Forschungsverbünde, nach Weiterbildungsmöglichkeiten, nach Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten seitens der DFG, sowie nach der Einbettung in die Institution und der nationalen und internationalen Vernetzung. Darüber hinaus kamen mit Professor Reed Maxwell aus Princeton, Professor Inge Jonassen aus Bergen und Professor Karel Luyben, Präsident der European Science Cloud (EOSC) Association, internationale Wissenschaftler auf diesem Gebiet zu Wort.

„Forschung selbst kennt heutzutage keine Grenzen. Als international wirkende Forschungsverbünde ermöglicht eine Einbettung unserer Aktivitäten im Bereich Daten- und Softwaremanagement in internationale Initiativen die aktive Mitgestaltung der zukünftigen globalen Forschungslandschaft“, erläutert Prof. Dr. Bernd Flemisch, Mitglied des SimTech-Ausschusses für Daten- und Softwaremanagement, die Relevanz der internationalen Vernetzung.

Den Forschungsverbünden ist bewusst, wie wichtig die Thematik ist, daher haben es sich die Teilnehmenden des Workshops zur Aufgabe gemacht, ein gemeinsames Bekenntnis zu zeitgemäßem Forschungsdatenmanagement in großen Forschungsverbünden zu formulieren. Das geplante Commitment wird derzeit mit allen teilnehmenden Institutionen erarbeitet.

„SimTech ist es gelungen, 57 Exzellenzclustern und mehreren SFBs eine Plattform zum erstmaligen strategischen Austausch im Bereich Forschungs- und Softwarendatenmanagement zu geben. Die Einbindung internationaler Partner aus Princeton, Bergen und Delft beim Workshop unterstreichen die wachsende Bedeutung des Themas weltweit. Forschungsdaten- und -softwaremanagement wird die zukünftigen Agenden in der Forschung prägen. SimTech hat mit diesem Workshop das besondere Potenzial für eine Zusammenarbeit der großen Forschungsverbünde in Deutschland in diesem Bereich sichtbar gemacht“, unterstreicht SimTech-Geschäftsführerin Dr. Jenny Kopsch-Xhema den Erfolg des Workshops.

Kontakt rdm@simtech.uni-stuttgart.de
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